In zwei Tagen laden wir zu einer Stadtbesichtigung in Rixdorf ein. Heute möchten wir über einen Garten berichten, den wir an dem Tag besuchen werden. Der Comenius Garten.
Alles beginnt mit einer Überraschung. Man geht die Richardstrasse entlang, die Hauptstrasse des sog. Bömischen Dorfes in Berlin. Auf einer Seite der Strasse kleine Häusschen, die so typisch für Rixdorf sind, auf der anderen – das sieht man an jeder Stadtteilkarte – der Comenius Garten. Eine nicht besonders spektakuläre Grünanlage, rechts Büume, daneben Rasen, der Kiesweg, ein paar Banken, kleine Greenoase, die von der Strasse von einem Holzzaun getrennt ist. Holzzaun, kleines Tor. Zu. Man schaut irritiert, findet die Infotafel mit Öffnungszeiten, prüft nach. Ja, es ist geöffnet. Ist aber zu.
Und wenn man es nicht weiß, kommt man nicht rein. So einfach ist es. Man muss wissen, um etwas zu erreichen. Lernen, Infos sammeln, nachdenken… Ganz im Sinne des Comenius, der ein Pädagoge war.
Johann Amos Comenius
(Komensky)
* 28. März 1592 in Nivnice, Südostmähren; † 15. November 1670 in Amsterdam, war ein tschechischer evangelischer Philosoph, Theologe und Pädagoge sowie Bischof der Unität der Böhmischen Brüder aus der Markgrafschaft Mähren.
Bild von Comenius (gemalt zwischen 1650 und 1670 bei Jürgen Ovens) im Rijksmuseum in Amsterdam.
Der Garten befindet sich eigentlich hinter der kleinen Grünanlage, die man von der Strasse sieht und ist ganz nach Comenius Idee omnes omnia omnino excoli angelegt, was ungefähr bedeutet, dass wir unser ganzes Leben lernen. Wir beginnen schon als Embryos und Enden im Moment des Todes.
Wie man in den Garten docht reinkommen kann und wie er aussieht, dies erzählen wir in zwei Tage.
See you am 15. September um 14 Uhr vor der Neuköllner Oper.
Für alle andere kommt die Erklärung heute nacht 🙂