Julie I – Wilczyca z Torunia

Julie_WolfthornNie gehört, nicht wahr?

Julie Wolfthorn

Nigdy o niej nie słyszeliście, prawda?

Rozpoczynamy dziś na blogu krótki cykl wpisów o Julie Wolfthorn – dziś, jutro i pojutrze zamieścimy posty o tej malarce, o której nikt  nigdy nie słyszał, a i nie każdy historyk sztuki się z nią zetknął. Pomysł napisania o Julie wyszedł od Lidii Głuchowskiej.

Heute, morgen und übermorgen schreiben wir über Julie.

Urodziła się 8 stycznia 1864 w Thorn czyli Toruniu jako Julie Wolff, zmarła 29 grudnia 1944 roku w Theresienstadt. Pochodziła z rodziny żydowskiej, była niemiecką malarką i graficzką. Gdy zaczęła malować odjęła od nazwiska Wolff jedno f, co zmieniło je w Wilka, a dodała nazwę miasta, z którego pochodziła – Julie Wolfthorn. Piękne – Wilczyca z Torunia. Umarła w Teresinie, pokazowym niemieckim obozie koncentracyjnym. Do końca życia malowała.

Okazją do przypomnienia Julie jest wystawa przygotowywana właśnie w Galerie Die Insel w Berlinie – galerii należącej do Berliner Fraueninitiative Xanthippe e.V. – Inicjatywy Kobiecej Ksantypa. Kuratorinnen / Kuratorki: Ilse-Maria Dorfstecher, Gabriela Ivan, Sabine Krusen.

19.04.2013, Freitag / piątek, 19:00 Uhr, Vernissage
»Wieder im Licht – geehrt ausgegrenzt wiederentdeckt«

Kate Diehn-Bitt | Oda Hardt-Rösler | Käthe Loewenthal
Käthe Münzer-Neumann | Lene Schneider-Kainer | Hedwig Woermann | Julie Wolfthorn | Augusta von Zitzewitz
(bis / do 25.05.2013)
Insel-Galerie – Torstraße 207, 10115 Berlin

Tytuł wystawy trudno tak dobrze przetłumaczyć na polski, jak brzmi po niemiecku. Wieder im Licht – Znowu w świetle. Wystawa o malarkach: geehrt ausgegrentzt wiederentdeckt – cenione – wyrzucone poza nawias społeczeństwa – ponownie odkryte. Po polsku byśmy ten tytuł pewnie inaczej sformułowali – może tak: słynne zapomniane ponownie odkryte.

Dziś o  Julie tekst po niemiecku.

Dr. Irene Knoll

„Meine Freundin Julie Wolff träumt davon, Sie malen zu dürfen“, schrieb Hedwig Lachmann am 4.4. 1896 an Ida Auerbach, die spätere Frau Richard Dehmels. Sie benutzt den Geburtsnamen Julie Wolfthorns, ein Zeichen dafür, dass die beiden Frauen einander schon lange kannten. Zu dieser Zeit dürfte Julie Wolfthorn aber ihre Arbeiten schon mit ihrem Künstlernamen gezeichnet haben, den sie sich in Anlehnung an ihre Geburtsstadt Thorn an der Weichsel, das heutige Toruń, gab.

Mit dem Bildnis von Ida Auerbach, das im Dezember desselben Jahres entstand, ein Porträt in Lebensgröße, gelang Julie Wolfthorn auf der Großen Berliner Kunstausstellung 1897 der Durchbruch in der Berliner Kunstwelt. In den folgenden Jahren profilierte sie sich als excellente Porträtistin, deren Können und Malkultur weder von den Künstlerkollegen noch von der Kunstkritik mehr bestritten wurde.

Julie Wolfthorn ist 1944 im KZ Theresienstadt umgekommen. In den nachfolgenden Jahrzehnten, bis in unsere Tage hinein, waren Werk und Lebensdaten der großen Künstlerin vergessen, ja, schienen verloren. Erst in den neunziger Jahren kam allmählich ein suchendes Interesse auf, nachdem einige Bilder von ihr auf Ausstellungen erschienen waren. Inzwischen konnte durch weitreichende Recherchen und Kontakte, durch sorgfältige Kleinarbeit, besonders vom Berliner Freundeskreis Julie Wolfthorn intensiv betrieben, Leben und Werk Julie Wolfthorns wieder erschlossen werden.

Julie Wolfthorn war das fünfte Kind des jüdischen Kaufmanns Julius Wolff und seiner Frau Mathilde, geb. Neumann. Sie kam 1883, nach dem Tode beider Eltern, nach Berlin. In den achtziger und neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts hat sie sich das Handwerkliche der Malerei durch privat betriebene Studien in Berlin und anschließend an der privaten Kunstakademie Colarossi in Paris angeeignet. In Berlin hat sie in der Kurfürstenstr. 50, ihrer Wohnung, selbst Frauen Malunterricht erteilt.

Von der männlichen Kunstkritik ist der Eintritt der Frauen in die Malerei zunächst mit Desinteresse, dann mit beiläufiger Gönnerhaftigkeit bedacht worden, “denn die Kunst ist vom Mann für den Mann gemacht“, wie der Kritiker Karl Scheffler schrieb. Er befand sich damit ganz auf der Fährte des Vorsitzenden der Preußischen Akademie der Künste, Anton von Werner, der Petitionen von Künstlerinnen für die Zulassung von Frauen zum Studium an der Kunstakademie wiederholt und bis zu seinem Tode ablehnte. Solche Petitionen wurden auch von Julie Wolfthorn gezeichnet.

Um 1900 gehörte sie zu den wenigen namhaften Künstlerinnen Deutschlands. Sie war eine von vier Frauen, die der 1898 unter Vorsitz Max Liebermanns gegründeten „Berliner Secession“ als Gründungsmitglieder angehörten. Die biografischen Daten, die nach und nach gewonnen wurden, offenbaren ihre intensive Mitarbeit an vielfältigen Initiativen, das Kunstschaffen der Frauen anzuregen und zu fördern und ihren Werken eine Öffentlichkeit zu verschaffen. Auf den Secessionsausstellungen bildeten die Arbeiten von Frauen nur einen verschwindend geringen Anteil. 1906 rief Julie Wolfthorn gemeinsam mit anderen Secessionistinnen und einigen Künstlerinnen aus München die „Verbindung bildender Künstlerinnen“ ins Leben, die fortan eigene Ausstellungen organisierten und weitaus mehr Beachtung fanden. Auf der Secessionsausstellung 1908 war dann schon jedes siebente Bild das einer Künstlerin.

Julie Wolfthorn gehörte dem „Verein der Berliner Künstlerinnen“ an, war Mitglied des „Frauenkunstverbandes“ und des „Deutschen Lyceum Clubs“, die eigene Ausstellungen veranstalteten. Die Themen solcher Ausstellungen sind inspiriert von Ideen und Zielen der bürgerlichen Frauenbewegung: Die schaffende Frau, Das Gesicht der selbständigen Frau, Die Frau von heute, Die gestaltende Frau, Das Kind.

Mit sehr viel Anerkennung werden in den Kritiken die Porträts Julie Wolfthorns erwähnt, aber auch ihre Landschaften finden zunehmend Aufmerksamkeit. Ein Foto aus dem Jahre 1914 zeigt sie, beladen mit Sonnenschirm und Malutensilien, in einer Gruppe anderer Malerinnen auf dem Wege zu einem landschaftlichen Malmotiv. Sie hat am Berliner Wannsee, in Ferch, in der Mark Brandenburg, auf Hiddensee, in Italien im Freien gearbeitet. „ Julie Wolfthorn ist modern im allerbesten Sinne des Wortes. Sie weiß sowohl dem heimlichen Stimmungszauber einer Landschaft Ausdruck zu geben, wie sie auch dem Menschen auf den Grund seiner Seele schaut und in ihren Porträts jede Individualität so scharf heraushebt, dass dem Beschauer der ganze Mensch sofort deutlich wird.,“ schrieb die Publizistin Luise Schulze-Brück.

Julie Wolfthorn galt als die „Seelenkennerin“ unter den Malern.1929 hat sie sich in einem Aufsatz für „Westermanns Monatshefte“ dazu geäußert: „ Ich habe es immer als meine Hauptaufgabe betrachtet, neben dem künstlerischen das psychologische Moment in meinen Bildnissen besonders zu betonen. Dazu gelange ich mehr auf dem Wege der Intuition als durch bewusste Gedankenarbeit. Oft habe ich das Gefühl, als malte nicht ich, sondern ein andrer in mir, so dass ich mitunter überrascht vor meiner eignen Arbeit stehe. Das sind die glücklichsten Momente des Schaffens.“ Zu den heute noch oder wieder bekannten Porträts von Julie Wolfthorn sind neben dem Porträt Ida Dehmels vor allem ein Bildnis von Richard Dehmel, ein Porträt von Gustav Landauer, das Porträt Hedwig Lachmanns, das Doppelportrtät Gerhart Hauptmanns und seiner Frau zu nennen. Sie war eine besessene Arbeiterin von überraschender Vielseitigkeit. Für die Zeitschrift „Jugend“ hat sie mehrere Titelblätter geschaffen; Aktzeichnungen, Buchillustrationen, Blumenstücke und Stilleben entstanden, und zu den bemerkenswerten Leistungen der aufkommenden Plakatkunst gehört ein Plakat, das sie für den soziademokratischen „Vorwärts“ schuf.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Julie Wolfthorn aus den Vereinen ausgeschlossen, Veröffentlichungen und die Ausübung ihres Berufs wurden ihr verboten. Nur in den Räumen des Jüdischen Kulturbundes wurden noch Arbeiten von ihr ausgestellt. Sie organisierte mehrere Atelierausstellungen und sprach mit den Besuchern über ihre Arbeit. In einem Bericht über einen solchen Besuch wird Ende 1934 im Gemeindeblatt der Jüdischen Gemeinde Berlin eine Fülle von Werken unterschiedlicher Schaffenszeiten und Genres erwähnt. „Ein Zug von ungewöhnlicher Frische, verbunden mit Reife des Könnens und einer gewissen unverwüstlichen Tüchtigkeit, macht die Erscheinung dieser Künstlerin besonders sympathisch“, schrieb der Verfasser Dr. M. Rieß.

Julie Wolfthorn wurde im Oktober 1942, in hohem Alter, nach Theresienstadt, deportiert. Wo all jene Werke, die zu diesem Zeitpunkt in ihrem Atelier standen, geblieben sind, konnte bisher nicht ermittelt werden. Sie starb am 21. Dezember 1944, wenige Tage vor ihrem 81. Geburtstag. Sie hat auch im Lager noch gemalt – Porträts von Leidensgefährten. Unter diesen letzten Arbeiten, die erst vor wenigen Jahren bekannt wurden, ist das Bildnis einer alten Frau, mit Bleistift skizziert und in schwachen Farben aquarelliert, auf schlechtem Papier festgehalten – ein kleines Kunstwerk und ein Dokument. Es trägt das Datum vom 6.Sept. 1943. Sie hat es „Rekonvaleszentin“ benannt.

Am 4. Juli 1947 erschien in „Der Weg“, einer Publikation der Jüdischen Gemeinde Berlins, unter der Überschrift „Der Leidensweg einer jüdischen Künstlerin” ein Bericht von Peter Edel. Der Schriftsteller Peter Edel, dessen eigentlicher Familienname Hirschweh ist und der in der Kurfürstenstraße 50 wohnte und bei Julie Wolfthorn Malunterricht hatte, hat darin seine letzte Begegnung mit ihr beschrieben; er selbst wurde nur wenige Wochen nach Julie Wolfthorn deportiert. „Auf die weite Reise im Viehwaggon nahm sie zwei Aquarellkästen, einige Pinsel und viele Bogen Papier mit. Sie versteckte diese Utensilien behutsam zwischen ihren Kleidern und den Büchern, die ihre alte Schwester mitnehmen wollte, und sorgte sich mehr um die Bleistifte und die Temperafarben als um das eigne Leben. ‘Man kann überall malen. Überall! Wohin man auch kommt‘, sagte sie mir, als sie sich verabschiedete.“

Stolperstein_JuliaWolfthornStolperstein / stumbling block / (kamień, o który się potykamy) kamień pamięci – Julia Wolfthorn, Kurfürstenstr. 50, Berlin-Tiergarten – Wikipedia Commons, Autor OTFW Berlin 2013

Autorka o tym nie wspomina, ale istniały też namalowane przez Julie portrety Dagny Juel i Stanisława Przybszewskiego. Zaginęły, jak wiele innych dzieł Julie, ale coś o nich wiadomo i podzielimy się z Czytelnikami tym, co wiadomo.

Następne teksty o Julie Wolfthorn:

Katarzyna Krenz: Głosy z umarłego miasta
Aleksandra Sawicka: Julie i Dagny