In Shadow of the Cross

Book Launch of Cross Purposes 

June 6, 2023, 18:00

The Center for Anthropological Research on Museums and Heritage and the Institute for European Ethnology of the Humboldt University in Berlin cordially invite you to a book launch of: Cross Purposes: Catholicism andthe Political Imagination in Poland by Magdalena Waligórska (Cambridge
University Press, 2023) to take place on June 6, at 18:00 CEST.
Please,  join us for a discussion with the author, chaired by Prof. Magdalena Buchczyk (HU Berlin), with comments by: Prof. Felix Ackermann (Fernuniversität Hagen) and Dr. Karolina Wigura (FU Berlin). The
discussion will be followed by a small reception.

The event takes place at the CARMAH Center for Anthropological Research on Museums and Heritage, Mohrenstr. 40-41, 10117 Berlin, Room 408.

Link: https://www.carmah.berlin/events/48173/

About Cross Purposes:

No other symbol is as omnipresent in Poland as the cross. This multi-layered and contradictory icon features prominently in public spaces and state institutions. It is anchored in the country’s visual history,
inspires protest culture, and dominates urban and rural landscapes. The cross recalls Poland’s historic struggles for independence and anti-Communist dissent, but it also encapsulates the country’s current
position in Europe as a self-avowed bulwark of Christianity and a champion of conservative values. It is both a national symbol – defining the boundaries of Polishness in opposition to a changing constellation of the country’s Others – and a key object of contestation in the creative arts and political culture. Despite its long history, the cross has never been systematically studied as a political symbol in its capacity to mobilize for action and solidify power structures. Cross Purposes is the first cultural history of the cross in modern Poland, deconstructing this key symbol and exploring how it has been deployed in different political battles.

-- 
PD Dr. Magdalena Waligórska

Institut für Europäische Ethnologie
Center for Anthropological Research on Museums and Heritage
Humboldt-Universität zu Berlin
Anton-Wilhelm-Amo-Str.41
10117 Berlin

NEW PUBLICATION:
Cross Purposes: Catholicism and the Political Imagination in Poland (CUP, 2023)

https://www.cambridge.org/core/books/cross-purposes/72E707A0DE6E82457D62EFE5E0D1A2B0

Cross Purposes is the first cultural history of the cross in modern Poland, deconstructing this key symbol and exploring how it has been deployed in different political battles. Historians of Eastern Europe will find in it a compelling cultural history of Poland’s major political upheavals.

Magdalena Waligórska is a cultural historian and sociologist. Her fields of interest include contemporary Polish and Belarusian history, nationalism and national symbols, Jewish heritage, Jewish/non-Jewish relations, and memory studies. She is currently leading a research group at the Department of European Ethnology of the Humboldt University in Berlin. She has published extensively on nationalism, Jewish culture, and Jewish-non-Jewish relations in journals including East European Politics and SocietiesHolocaust StudiesEast European Jewish Affairs and POLIN. Her first book, Klezmer’s Afterlife: An Ethnography of the Jewish Music Revival in Poland and Germany, was published 2013.

Frauenclub Begine. Projekt Irena Bobowska.

Sonntag, 07.05.2023 15:00 Uhr

Foto mit rennender Frau vor einer Mauer

Ausstellung, Diskussion, Performative Lesung und Buchvorstellung

Die Botschaft der Pol*innen lädt ein: zu einer Diskussion mit Anna Krenz, Ewa Maria Slaska und Monika Wrzosek-Müller über die Erinnerungskultur in den deutsch-polnischen Beziehungen aus feministischer Sicht, einer Ausstellung über Leben und Werk von Irena Bobowska, einer performativen Lesung ihrer Gedichte und einer Präsentation des Buches „Die fehlende Hälfte der Geschichte”.

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Spacer / Spaziergang

SATURDAY, 22 APRIL 2023 AT 16:00

Steglitz
Ulica Pałacowa i pałace
Die Schloßstraße und die Schlösser

Treffpunkt: Grunewaldstrasse 3
U-Bahn & S-Bahn Steglitz

PL
Ulica Pałacowa i pałace na Steglitz
Ukryta synagoga i Ściana Lustrzana
„Pałac” w chmurach i willa Schwartzów…

Między wsią i miastem, starym i nowym, nowoczesnym i staroświeckim, pamięcią i niepamięcią.
Zapraszamy serdecznie na spacer wokół pałaców!!!

Spotykamy się na Steglitz, przy „Pałacu“, wejście od Grunewaldstraße 3, w sobotę, 22 kwietnia 2023 roku o godzinie 16.00.

Nasz “pałacowy” spacer po “pałacowej” ulicy przewidujemy na okolo 1,5 godziny.
Zapisy: n.pruefer@sprachcafe-polnisch.org

Udział w wydarzeniu jest bezpłatny.
Spotkanie odbędzie się w ramach cyklu o literaturze, prowadzonego przez berlińskie autorki: Elę Kargol, Krystynę Koziewicz, Ewę Marię Slaską i jej blog „ewamaria.blog“ (www.ewamaria.blog).

DE
Die Schloßstraße und die Schlösser in Steglitz
Die Spiegelwand und die versteckte Synagoge
Die Wolkenburg und die Schwartzsche Villa…

Zwischen Land und Stadt, alt und neu, modern und klassisch, zwischen Gedenken und Vergessen. Sie sind herzlich eingeladen zu einem Spaziergang um die Steglitzer Schlösser!

Wir treffen uns in Steglitz, am Schloss, Eingang Grunewaldstraße 3, am Samstag, den 22. April 2023 um 16.00 Uhr. Unseren “Schloss”-Spaziergang planen wir für ca. 1,5 Stunden.

Anmeldungen: n.pruefer@sprachcafe-polnisch.org

Die Veranstaltung ist kostenlos.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Zyklus über Literatur, geleitet von den Berliner Autorinnen Ela Kargol, Krystyna Koziewicz, Ewa Maria Slaska und ihrem Blog “ewamaria.blog”(www.ewamaria.blog) statt.

Chris Niedenthal

Urszula Usakowska-Wolff


Reblog: Der Beruf des Fotografen ist gewissermaßen meine Mission

Die Personale „Chris Niedenthal“ im Warschauer Haus der Begegnungen mit der Geschichte zeigt 200 seiner Fotografien aus fünf Jahrzehnten.

Chris Niedenthal hat mehrere hunderttausend Fotos gemacht, doch eine seiner berühmtesten Aufnahmen „verdankt“ er dem Kriegsrecht, das am 13. Dezember 1981 in Polen verhängt wurde. Am Tag darauf fuhr der Fotoreporter mit einem Bekannten durch die fast menschenleeren und vom Militär patrouillierten Straßen Warschaus. Neben dem Kino Moskwa, auf dessen Fassade ein Banner mit der Reklame des Antikriegsfilms Apocalypse Now in der Regie von Francis Ford Coppola hing, stand ein Scott Panzer, aus dem Soldaten ausstiegen. Diese Fotografie von Niedenthal ist das wohl am meisten zitierte Bilddokument der damaligen Zeit, ihre düstere und zugleich tragikomische Metapher, über die der Autor schrieb:

„Für mich symbolisiert dieses eine Bild das ganze Kriegsrecht. Aber damals hatte ich keine Ahnung, dass ich etwas so Wichtiges mache: Eine Ikone für die Polen.“

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Kolonialismus in Europa 1

Kolonialismus ist jetzt in aller Münde. Leider vor allem der “da weit weit weg”. Zeitlich und geografisch weit weg. So ist es viel bequemer. In einer Broschüre der BPP (Bundeszentrale für Politischer Bildung) zu diesem Mode-Thema (Informationnen zur politischen Bildung/izpb Nr. 336 vom 3/2018) schreibt die Autorin des Heftes, Prof. Dr. Gabriele Metzler wie folgt:

Der Schwerpunkt liegt dabei auf Westeuropa. Aus Gründen des Umfangs müssen die größen europäischen Kontinentalimperien Russland und die Habsburgermonarchie (…) ausgeblendet bleiben.

OK, BPB hatte keinen Zeit und Raum für dieses Thema. Schade. Hier auf diesem Blog lade ich ein, über Kolonialismus Russlands und Deutschlands IN EUROPA zu schreiben. Nicht nur wissenschaftlich. Prosa und Poesie, Film, Musik, Kunst sind gleichberechtigte Ausdrucksformen.

Ich werde versuchen ein Projekt zu diesem Thema zu starten, eine Aktion, eine Ausstellung, ein Buch.

Macht mit.

Redakcja / Ewa Maria Slaska

“ӨМӘ”

Ausstellung zu russischem Kolonialismus

Yiliia Katchypina

11.03. – 29.05.2023
Ort
Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Mariannenplatz 2, Berlin-Kreuzberg

Öffnungszeiten
So – Mi 10:00 – 20:00 Uhr
Do – Sa 10:00 – 22:00 Uhr

Eintritt frei

Sprache(n): 

  • Deutsch
  • Englisch


Veranstalter_in: neue Gesellschaft für bildende Kunst

Zur Ausstellung

In russland** leben Menschen aus 185 verschiedenen ethnischen Gruppen. Trotzdem gilt das Land, gerade im Westen, nach wie vor als „weiß“. Obwohl ethnische Minderheiten in der Geschichte russlands gewaltsam unterdrückt wurden und von ethnischen Säuberungen bis hin zum Genozid betroffen waren, wird Kolonialismus nicht nur vom russischen Regime, sondern auch von großen Teilen der Opposition im Land häufig als westlicher Import gesehen. An die Stelle einer Aufarbeitung der russischen Kolonialgeschichte tritt die Erzählung russlands als antikolonialer und antiimperialistischer Macht, die seit dem Überfall russlands auf die Ukraine auch zentraler Bestandteil der Kriegspropaganda ist.

Die Ausstellung Өмә ([öme]; baschkirisch für „kollektive Selbsthilfepraktiken“) macht deutlich, dass der aktuelle Krieg gegen die Ukraine wie auch die Annexion der Krim 2014 nicht isoliert von der Geschichte russlands betrachtet werden können, sondern die Fortsetzung einer historischen Kontinuität des russischen Imperialismus darstellen. Während seit Kriegsbeginn ukrainische Positionen zu Recht oftmals im Vordergrund standen, möchte Өмә daher nun dem antikolonialen Widerstand in russland mehr Platz einräumen.

Dazu versammelt die Ausstellung rund dreißig künstlerische Positionen von Mitgliedern indigener Gemeinschaften sowie von Künstler_innen mit multiethnischer und migrantischer Identität aus russland. Sie zeichnen das Bild russlands als Kolonialmacht, die sich nur durch Vertreibung, Zwangsassimilierung, Christianisierung, Russifizierung und Extraktivismus innerhalb ihrer heutigen Grenzen konstituieren konnte.

Da das Bild eines weißen russlands nicht nur vom Regime, sondern auch von der – ebenfalls mehrheitlich weißen – russischen Opposition aufrechterhalten wird, konnten sich dekoloniale Bewegungen, die nach dem Zerfall der Sowjetunion entstanden, nie durchsetzen. Nicht zuletzt deshalb möchte Өмә antihegemonialen Theirstories Gehör verschaffen und mit Methoden der Autoethnografie sowie durch die Aktivierung von Archiven ein komplexeres Russlandbild schaffen. Damit positioniert sich die Ausstellung im historischen und politischen Kontext andauernder kolonialer Expansion und Gewalt.

Ein Projekt der nGbK in Kooperation mit dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien.

Künstler_innen: Altan Khaluun Darkhan, appak, Ars Kerim, BaderNisa, Balapan, Gilyana Mandzhieva, Gul Altyn, Gul Zeile, Insaya, iskandaria kukchachak, Keto Gorgadze, klöna, Ksti Hu, Medina Bazarğali, Neseine Toholya, norma, Patimat Partu, Polina Osipova, Ptuška, Sanjin Jirgal, sn, Tegryash, Qalamqas, qodiriy, Victoria Sarangova, YumKai, ᠰᠶᠦᠷᠧᠠᠯᠢᠶ᠎ᠠ, MU collective, Never Odd or Even, un|rest group

nGbK-Arbeitsgruppe: FATA collective

** Mit ihrer Entscheidung, das Substantiv „russland“ und damit zusammenhängende Eigennamen nicht groß zu schreiben, wollen die Kurator_innen der Ausstellung ihre Unterstützung für die Menschen in der Ukraine zum Ausdruck bringen.

Auswahl Presseartikel:

Interview Monopol: „Wir sind wütend und wollen etwas tun“

Interview Kompressor (Deutschlandfunk Kultur): „Ausstellung über Minderheiten in Russland“

Beitrag rbb Inforadio: „Өмә: Ausstellung zu russischem Kolonialismus“ 


***

Und meine Fotos von der Ausstellung:

Was ich von der Ausstellungs denke? Es ist ANDERS. Das scheint mir das Wichtigste dabei. Es ist anders, es gibt viele sanfte Menschen, Frauen, Kinder, Musik. Es gibt Haus und Heimat, Essen, Kochen, Sticken, Nähen, Schlafen, Lieben. Textilien und nicht nur Texte. Und es ist so ungewöhnlich, plötzlich all diese Menschen zu sehen, von denen wir bis jetzt nichts wußten – Buryaten, Tschuktschen, Tschetschenen, Bashkiren, Kasachen, Tataren – alle diese Völker, die Mal von Russland eingenommen wurden und bis jetzt große, schweigende, vergessene Teile des russischen Imperiums sind. Wir sehen die größen Volker, größe Nationen – die Ukrainer, die Weißrussen und natürlich die Russen selbst. Die kleinen sind so weit weg, so marginalisiert und plötzlich sind sie alle da. So viele, so sanft und doch so hart.

Achtung, das Foto Nr. 6 ist nicht umgedreht.

Frauenblick auf Tár

Monika Wrzosek-Müller

Gedanken zum Film Tár

Eigentlich wollte ich über Cate Blanchett schreiben, die man letztens oft im Film sah, aber auch im deutschen Fernsehen. In einem Live-Interview der ARD saß sie der bekannten Moderatorin Sandra Maischberger auf dem Sessel gegenüber. Auch bei der Oskar-Verleihung fehlte sie nicht. Ich bewundere sie sehr, ihren Stil, ihre Anmut, Coolness und ihr professionell wirklich fantastisches Spiel – jetzt gerade wieder in dem langen Film Tár. Trotzdem gehen meine Gedanken nach dem Film in eine andere Richtung.

Immer öfter denke ich darüber nach, was für eine Welt wir uns aufgebaut haben, wie werden die Generationen nach uns leben müssen. Es geht mir sogar weniger um die Klimakatastrophe als um die Welt des Geldes, obwohl diese Welten erstaunlich eng zusammenhängen; es handelt sich eher um die Welt der Habgier, der horrenden Ungleichheit der Menschen in allen Lebensbereichen. Das haben wir alles selbst hervorgebracht, selbst gewollt, bei der Entwicklung zugesehen, sie zugelassen.

Warum komme ich gerade bei diesem Film (bei Tár) auf solche Gedanken? Eigentlich verbindet man die Kunst (im Film geht es um die Musik) nicht mit Ungleichheiten und Bevorteilung, sondern mit Talent, Hingabe, Fleiß und (etwas) Glück. Doch was mich beim Ansehen von Tár am meisten beeindruckt hat – neben dem hervorragenden Spiel von Blanchett – das war die Einsicht, wie abgehoben die Welt der Dirigenten und ihrer gottgleichen Stellung in der Welt der Musik ist; sie wird hier wie ein Epizentrum der Macht dargestellt. Wir erleben, wie eine relativ junge Frau als Chefdirigentin der Berliner Philharmonie berufen und damit mit Geld und Privilegien überhäuft wird. Sie fährt sofort einen grotesk großen Porsche, bekommt ein zweites Luxus-Appartement, wird eingekleidet von einem Herrenausstatter, bekommt maßgeschneiderte Hemden, einen Smoking; die Szenen bei dem „Maßschneider“ Egon Brandstetter in Berlin-Wedding sind sehr gelungen, er spielt sozusagen sich selbst. Vielleicht konnte er von diesen Szenen sogar als Werbung für sein Atelier profitieren. Lydia Tár, die Stardirigentin, fliegt im Privatjet nach New York, nur um am nächsten Tag bei der Orchesterprobe dabei sein zu können. Wohl ganz zu schweigen von der Gage, die sie monatlich bezieht. Was ihr dann zustößt, ist offenbar auch durch die Überhöhung ihrer Position sozusagen vorprogrammiert. Die Umstände formen die Menschen im Guten wie im Schlechten. Natürlich ist sie noch dazu so schön, so cool, aber lesbisch und zu scharf, und sie verlangt von anderen wahrscheinlich zu viel. Sie hat ihre ganz präzisen Vorstellungen von ihrer Interpretation der Partitur, ihre ganz eigene Sicht der Musik. Die Welt des Orchesters mit ihren Problemen existiert aber genauso, und sie ist für die Musik, die wir zu hören bekommen, vielleicht sogar noch wichtiger als die des Dirigenten.

Mich hat das immer wieder abgestoßen und verwundert: die Erzählungen über die Unverschämtheiten von Dirigenten wie Karajan, Barenboim oder anderen und wie alle das ausgehalten und still hingenommen haben. Wieviel Raum, wieviel Macht darf so ein Genie bekommen, vielleicht auch ausnutzen, davon handelt der Film. Von einem Bekannten, selbst Orchestermusiker, hörte ich aber auch, dass gut eingespielte Musiker die DirigentInnen wenig bis gar nicht brauchen, kann das denn stimmen? Im Film wird die Erinnerung an diese männlichen, patriarchalischen Dirigenten in den Szenen festgehalten, in denen das Vorspielen der KandidatInnen für einen Platz im Orchester hinter einem Vorhang stattfindet. So kamen damals auch die Frauen zu einer Einstellung, vielleicht auch Ausländer. In Tár wird die Bedeutung des Vorhangs heruntergespielt, gar verlacht, denn der Vorhang ist zu kurz und man sieht deutlich die Schuhe des Kandidaten; also doch durchschaubar, wer gerade vorspielt. Und siehe da: die junge, coole, exzellente Dirigentin macht sich das zunutze.

Jemand hat mir gesagt, das sei ein Film über Aufstieg und Fall von Stars in künstlerischen Berufen, über ihren Platz, ihre Privilegien und manchmal auch ihren Anteil an Macht; es könnte sich genauso um ArchitektInnen, MalerInnen oder gefeierte SchriftstellerInnen handeln. Doch ich denke, die Stellung eines Chefdirigenten ist schon etwas besonders. Er herrscht über andere KünstlerInnen, soll ein absolutes Gehör haben und, was wahrscheinlich noch wichtiger ist, ein Charisma, das ihm eben erlaubt über die anderen zu herrschen – um der Musik willen. Das ist hier wirklich die große Frage.

Erstaunlich unterschiedliche Meinungen hörte ich zu dem Film, aber zugleich immer und wirklich immer wieder die große Begeisterung für das Spiel von Cate Blanchett. Manche sahen sie als Inbegriff des Bösen, Überheblichen, andere als Opfer der komplizierten Welt der Musiker, der Musik, des Kampfs um Machtpositionen. Auf jeden Fall wird ihr Abstieg, ihr Fall richtig schockierend dargestellt; ihre Verbissenheit, fast Besessenheit, mit der sie sich in der Welt der Musik zu behaupten versucht, weckt aber auch Bewunderung. Andererseits, was sonst blieb ihr übrig? ihr Elternhaus existierte nicht mehr, sie stammte aus sehr bescheidenen Verhältnissen und arbeitete sich allein durch Disziplin und harte Arbeit hoch. Manche fanden gar, dass sie verrückt geworden sei und dass die letzten Szenen aus Asien sich vielleicht in ihren Träumen abgespielt hätten. Hinweise auf ihre übergroße Sensibilität für Geräusche finden sich in vielen Szenen, ebenso wie auf ihre übermäßige Nervosität.

Der Film zeigte deutlich, wie schwer es für eine Frau ist, in der ehemaligen Welt der Männer zu bestehen, sich zu positionieren und eine Stellung zu behaupten, daneben eine Beziehung zu pflegen, ein adoptiertes Kind als Mutter-Vaterfigur zu betreuen. Es wird schließlich erwartet, dass eine Frau sich anderer Mechanismen bedient, um an der Macht zu bleiben. So etwa lautete die Frage der deutschen Journalistin, doch darauf antwortete Blanchett sinngemäß: warum glaubt man, die Frau müsse mitfühlender, toleranter, besser, sanfter und anders agieren als der Mann? Sie wolle doch auch ihre Rolle, ihre Karriere, ihre Machtposition behaupten.

Auf jeden Fall finde ich den Film sehenswert, die kontroversen Meinungen, Sichtweisen darüber zeigen deutlich, dass er einen Nerv getroffen hat und uns auf vielen Ebenen berührt.

Dziewuchy w Begine / Dziewuchy in Begine

Samstag 1. April 2023 um 19:00 Uhr

Vernissage: Dziewuchy Berlin – Polnischer feministischer Widerstand in Berlin…

Begine – Treffpunkt und Kultur für Frauen e.V.

…und ein deutsch-polnisch feministisches Quiz

In April & Mai wird sich die BEGiNE in die Botschaft der Polinnen verwandeln. Dieses künstlerische Konzept wurde für das Kollektiv Dziewuchy Berlin als Alternative zur realen polnischen Botschaft geschaffen, die seit der Machtübernahme der PiS in Polen ein unzugänglicher Ort für Menschen geworden ist, die nicht der Ideologie der Partei anhängen. Alle Menschen können Botschafter:innen polnischer Frauen* werden – unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Nationalität oder ihrem Alter. Die Botschaft ist mobil, hat keine feste Adresse und tritt in verschiedenen Konstellationen und an unterschiedlichen Orten in Erscheinung.

Dziewuchy Berlin ist ein polnisches feministisches Kollektiv, das am 02.04.2016 im Rahmen einer Mobilisierung gegen die Maßnahmen der konservativen polnischen Regierung und der Partei Recht und Gerechtigkeit gegründet wurde. Also feiern wir am 01.04.23 auch in den Geburtstag rein! 🙂

Im Jahr 2018 wurde das Kollektiv vom Frauenrat der Partei „Die Grünen/90“ für sein Engagement im Kampf für Frauenrechte mit dem Green Pussyhat Award ausgezeichnet und im Jahr 2021 erhielten sie den renommierten Clara-Zetkin FrauenPreis. 2022 haben die Dziewuchy Berlin beschlossen, ihre eigenen Preise an Aktivist:innen zu vergeben, die sich für die deutsch-polnische Schwesternschaft einsetzen – die Siostry* Preis.

Bei Dziewuchy Berlin wird Widerstand in einem dynamischen Prozess durch kreative Aktionen ergänzt – nicht nur im Bereich der Kunst (bildende Kunst, Performance, Musik), sondern auch durch die Schaffung von Realität. Denn es reicht nicht aus, dagegen zu sein.

Die Ausstellung präsentiert die Aktionen des Kollektivs Dziewuchy Berlin in den letzten sieben Jahren, die unter anderem über wegweisende Ereignisse wie den Schwarzen Protest (3.10.2016), die Aktion Global Scream oder #IchStreike (8.3.2019) oder die Veranstaltungsreihe Blutige Wochen (Herbst 2022) berichten.
Sie besteht aus Originalobjekten (z. B. Transparenten von Demonstrationen) sowie aus Plakaten mit Beschreibungen, Grafiken und Fotos von Fotograf:innen: Wojtek Drozdek, Oliver Feldhaus, Gabriella Falana, Sabrina Gröschke, Liam Hayes, Camilla Lobo, Patrycja Makucewicz, Maciej Soja und Dorota Szpajda, Marzena Zajączkowska.

Bei der Eröffnung der Ausstellung werden Dziewuchy über ihre Aktivitäten berichten und es wird ein deutsch-polnisches Feministisches Quiz geben!

www.dziewuchyberlin.org

Foto: „Global Scream” in der Botschaft der Polinnen, Oliver Feldhaus.

Autorin und Kuratorin der Ausstellung ist polnische Artivistin Anna Krenz, Gründerin der Gruppe Dziewuchy in Berlin und des Projekts und Vereins Ambasada Polek – Botschaft der Polinnen, Initiatorin des Global Screams.

Ausstellung. Fotos: Anna Krenz.

Muzykująca rodzina Brodowskich

Roman Brodowski lat 65.
Poeta, eseista oraz twórca tekstów do piosenek patriotyczno-politycznych.
Od początku Stanu Wojennego zaangażowany w twórczość antykomunistyczną. Jeden z autorów poezji antysystemowej na Śląsku, tak zwanych “Ścianowców”. BROM (pod takim pseudonimem pisał wówczas) rozpracowywany iposzukiwany przez katowickie służby bezpieczeństwa opuścił Polskę 1 maja 1987 roku.
W jego twórczości znaleźć można liryki, satyrę i poezję zaangażową. Próbuje też sił w małych form prozatorskich. Dotychczas ukazały się między innymi następujące publikacje:
Apokryfy Broma (2003 rok),
BROM – Poetycki koktajl Romana Brodowskiego ( 2009)
Sacrum-Profanum i…. Kresy.
Potomek Kresowian wołyńskich, emocjonalnie związany z Kresami. Poświęcił im i poświęca szczególnie wiele miejsca. Za swoją twórczość na rzecz Grodzienszczyzny oraz Wołynia uhonorowany został godnością “Honorowego członka Stowarzyszenia Pisarzy Białorusi” – oddział grodnieński.
Po amatorsku gra na akordeonie.
Dodać można iż od ponad dwudziestu lat zajmuje się działalnością charytatywną na rzecz Polski Wschodniej oraz środowisk kresowych spoza terenów polskich – Białoruś, Litwa, Ukraina, a od 2012 roku pełni funkcję pełnomocnika Zarządu Stowarzyszenia Pomocy RUBIEŻ na Niemcy.

Jego twórczość zyskała mu w ostatnich latach miano Barda Opozycji.

Lilia Trofimowicz urodziła się na terenie Białorusi w Słonimiu.
Pochodzi z rodziny Polaków Kresowych. Wychowana została w polskiej tradycji, w zamiłowaniu do folkloru, przede wszystkim polskich pieśni.
Ukończyła Akademię Muzyczną w Grodnie, z która związała swe białoruskie życie, bo po ukończeniu studiów podjęła tam pracę jako nauczycielka muzyki.
Jest współtwórczynią znanego na Białorusi i w Polsce polskiego zespołu pieśni i tańca “Chabry”. Opiekuje się stroną wokalną zespołu i jednocześnie sama w nim śpiewa polskie piesni
Z zespołem wielokrotnie występowała w Polsce, na Litwie oraz Białorusi. “Chabry” uczestniczły w festiwalach kresowych na terenie Polski, zdobywając wiele szacownych nagród.
Z Romanem Brodowskim poznali się na jednym z prowadzonych przez niego “wigilijnych spotkań pisarzy kultury Kresowej” w grudniu 2009 roku w Grodnie.
Do Berlina już jako małżonka przyjechala w 2011 roku, gdzie niebawem urodziła się im upragniona córeczka Kasia.
Obecnie Lilia prowadzi zajęcia muzyczne z dziećmi, przekazując swoją wiedzę muzyczną i wokalną.

Kasia Brodowski urodziła się w Berlinie w 2011 roku.
Od najmłodszych lat przejawiała talent taneczny i wokalny.
W wieku niecałych dwóch lat Kasia z ochotą siadała na kolanach mamy, żeby “bawić się” klawiaturą. Od przedszkola tańczy w dziecięcym zespole tanecznym DanceArt, znanym na terenie nie tylko Berlina, ale i całych Niemiec. Tańcząc i śpiewając występowała w wielu miastach niemieckich, w Berlinie, Padeborn, Stuttgarcie, Lipsku, Dreznie, Chociebużu, Erfurcie, Brunszwiku.
W wieku czterech lat wraz z Mamą, Tatą oraz trzema dziewczynkami po raz pierwszy wystąpiła publicznie. Było to spotkanie wigilijne, organizowane prze Ambasadę Polską w Berlinie. Zespół śpiewał polskie kolędy podczas rodzinnej scenki, wyreżyserowanej przez oboje rodziców.
Uczestniczyła w festiwalach piosenki i konkursach tanecznych, zajmując poczytne miejsca, jak między na przykład ćwierćfinał w Kids Voice Germany w 2021 roku, Grand Prix międzynarodowego festivalu Kultury dziecięcej ” Złoty Deszczyk” Berlin 2022 w kategorii wokalu.
Obecnie na zaproszenie organizatorów Międzynarodowego Festiwalu Piosenki Dziecięcej Konin-2023 szykuje się do kolejnego występu, który odbędzie się tym razem w Polsce.
Kasia co tydzień pobiera lekcje śpiewu, gry na pianinie oraz tańca, ale oczywiście uczęszcza też do szkoły, do 6 klasy Szkoły Katolickiej w Berlinie. Klasę 7 rozpocznie już w Gimnazjum.

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Od Ewy Marii Slaskiej

I uwaga, w dzień później, 18 marca o godzinie 16 spotkacie się ze mną i z Anią Krenz w HumboldtForum:

https://www.stadtmuseum.de/veranstaltungen/revolutionen-aus-polnischer-und-feministischer-sicht