Brigitte von Ungern-Sternberg
Es jährt sich der russische Überfall auf die Ukraine, der Kriegszustand ist ein dauerhafter geworden mit allen Begleiterscheinungen weit über die Ukraine hinaus.
Im gedanklichen Austausch mit einem ‚Putinversteher‘ habe ich angefangen, ein paar Überlegungen anzustellen, die sich mit weiter zurück liegenden geschichtlichen Entwicklungen befassen.
Nach dem ERSTEN WELTKRIEG sind die alten Imperien – Habsburgerreich, Deutsches Kaiserreich, Osmanisches Reich, das kaiserliche China … so auch das russische Zarenreich untergegangen. Im weiteren Verlauf der nächsten Jahrzehnte haben sich auch die noch bestehenden kolonialen Imperien wie z.B. das British Empire aufgelöst.
Alle diese Imperien sind ein für allemal passé, ehemals imperiale Mächte leiden vielleicht hier und da unter den ’Phantomschmerzen’ der alten Größe, das spielte möglicherweise beim englischen Brexit eine Rolle und Erdogan träumt gerne von der Größe/Wiederkehr des Osmanischen Reichs.
Heute heißt es: Imperialismus? Nein danke!
Hitler hat mit seinen imperialen Bestrebungen weit in den Ostraum hinein Krieg geführt und nach dem Zusammenbruch ein entsprechendes Vakuum hinterlassen mit lauter geschundenen, desolaten Staaten. Als ’Siegermacht’ hat die Sowjetunion nach Kriegsende die Chance ergriffen, das Gebiet des früheren zaristischen Imperiums zurückzuerobern:
Aus dem Z a r e n r e i c h
(eigentlich untergegangen in der Zwischenkriegszeit)
wurde in der Wiederkehr die S o w j e t u n i o n.
Unmittelbar nach dem Ende des ZWEITEN WELTKRIEG konnten die westlichen Alliierten dies nicht verhindern, sind aber sehr bald in den Modus ‚Kalter Krieg’ eingeschwenkt. Es entwickelten sich seitdem zwei ideologische Lager und zwei Supermächte.
Mal angenommen:
Was wäre geschehen, wenn sich die Sowjetunion auf ihr eigenes Staatsgebiet hätte zurückziehen müssen? Wären uns dann das unselige Wettrüsten und die vielen Stellvertreterkriege erspart geblieben? Auch Amerika hätte sich vielleicht in seiner Dominanz nicht so aufblähen können!
Sehr hypothetische Mutmaßungen, aber einer Überlegung wert – finde ich.
Von der Redaktion:

Achtung: Die Organisatoren haben die Uhrzeit der Demonstration auf 15 Uhr 30 verlegt.