Ewa Maria Slaska
Ich schrieb schon Mal von Kafka in Berlin, HIER. Diesmal gingen wir mit Masha, die dort beschriebenen Orte uns selber anzugucken.
Wir sollten, so war der Plan, mit dem Hotel Askanischer Hof beginnen, wo Kafka immer Quartier bezog als er nach Berlin kam, um Felice Bauer zu besuchen.
Hotel Askanischer Hof
Das Hotel ist eine Mirage. Es hat eine Internetseite. Sehr schöne und authentisch wirkend.
http://askanischer-hof.ihotelsberlin.com/de/
Es gibt es jedoch NICHT. Glaubt mir. Wir waren da vor drei Tagen! Es gibt dort kein Hotel! Auch kein, das Mal da gewesen wäre. Und offiziell es gibt es nicht seit 1923!!!!
Was ist es also da auf dieser Internetseite!? Und woher stammt dann dieses Foto unten? Es ist doch ein neues Foto, keine Antiquität aus dem Jahre 1922.

Wohnung Nr. 1, Miquelstr. 8, Steglitz
Die Verlobung mit Felice Bauer wurde aufgelöst. Kafka zieht nach Berlin mit seiner neuen Freundin, Dora Diamant, ein. Ab September 1923 wohnen sie in der Miquelstr. 8 bei Moritz Hermann. Das Haus steht nicht mehr und heute gibt es da kein Zeichen, dass Kafka dort gewohnt hat.




Wohnung Nr. 2 Grunewaldstr. 13, Steglitz
Schon zwei Monate später, am 15. November 1923 ziehen Dora Diamant und Franz Kafka in eine neue Wohnung ein, ebenfalls in Steglitz: Grunewaldstr. 13 (bei Seifert). Die neue Wohnung, schreibt Kafka an seine Schwester, ist ausserordentlich schön. Hat zwei Zimmer, Zentralheizung, elektrisches Licht und Telefon.
Auf dem Haus gibt es zwei Gedenktafel. Eine marmorene mit einem typischen Erinnerungstexts und eine metallene mit einem Zitat von Kafka:
Die Guten gehen im gleichen Schritt .
Ohne von ihnen zu wissen tanzen die Anderen um sie
die Tänze der Zeit.




Wohnung Nr. 3, Heidestr 25-26 (heute Busseallee 7-9), Zehlendorf
Im Februar 1924 ziehen sie das letzte Mal um (auf der Tafel unten steht ein anderes Datum – ich beziehe mich auf die obige Tafel und das Buch von Reiner Stach, Kafka von Tag zu Tag). Kafka ist schon sehr krank: Kehlkopftuberkulose. Danach wird noch Herzschwäche diagnostiziert.




Am 17. März 1924 reist er aus Berlin nach Prag aus, um hierher nie mehr zurückzukommen. Im April 1924 wird er in ein kleines privates Sanatorium im Dorf Kierling geliefert, wo er weiterhin von Dora gepflegt wird.
Am 3. Juni 1924 starb er. Wir begaben uns drei Tage später auf die Spurensuche von ihm.
Ela Kargol napisała / schrieb:
Dzisiejsza Miquelstraße, to nie ta, przy której mieszkał Kafka. Wydawało mi się, że wszystko opisałam w komentarzu przy Twoim pierwszym tekście o Kafce, ale tego komentarza nie ma. Miquelstr to teraz Muthesiusstr na Steglitz blisko Grunewaldstr. Domu nie ma, ale wiadomo, w ktorym był miejscu.
Die heutige Miquelstraße ist nicht die Straße, in der Kafka lebte. Ich dachte, ich hätte alles in einem Kommentar neben Deinem ersten Text über Kafka beschrieben, aber dieser Kommentar ist nicht vorhanden. Die Miquelstraße ist heute die Muthesiusstraße in Steglitz nahe der Grunewaldstraße. Das Haus ist nicht mehr da, aber man weißt, wo es war.
Oje, oje, what a problem!
https://m.tagesspiegel.de/kultur/kafka-in-berlin-das-vergessene-haus/7465992.html?fbclid=IwAR3PXUkKV-F6J4CX5BWo3kZagy8pUTGHXmSeqFlylIp5N1iTw3sSU3Ah2JY#:~:text=Nun%20kann%20man%20es%20sich,an%20der%20Ostsee%20kennengelernt%20hatte
Man fand diese Postkarte erst 2012. Dh. es hätte im Buch von Stach erwähnt werden können, dass die Miquelstraße nicht diese ist, wo wir mit Masha waren, sondern eine andere, hatte man aber nicht. So ist es im Leben, wer sucht, findet manchmal andere Sachen als die, die er suchte.
https://www.fischerverlage.de/buch/kafka_von_tag_zu_tag/9783103973440
ein starkes buch (von stach), das bezeugt, das kafkas schaffen nicht nur in visioneren kraft, sondern auch in extraorbitanten beobachtungsgabe und ungeheuren empfindsamkeit dieses geniales schriftstellers lag; kaum einer sah genauer die zeichen, der sich anbahnenden mörderischen epoche der menschheitsgeschichte;