
Ewa Maria Slaska (nach dem Buch von Rainer Stach)
Am 12. August 1912 kommt nach Prag Felice Bauer. Sie ist Cousine von Max Brods Schwager, Max Friedmann. Sie wohnt im Hotel Blauer Stern. Am 13. August besucht Kafka seinen Freund und lernt Felice kennen. Sie plaudern sehr intensiv und schon an diesem ersten Tag verabreden sie sich, dass sie gemeinsam nach Palästina fahren wollen.
Am nächsten Tag reist Felice weiter nach Budapest. Felice stammt aus Breslau, ihre Familie wohnt aber schon in Berlin, in der Immanuelkirchstraße 29. Sie stammt aus kleinbürgerlichen jüdischen Verhältnissen und war bei der Carl Lindström AG beschäftigt, die u. a. Grammophone und sogenannte Parlographen herstellte, und stieg dort von der Stenotypistin zur leitenden Angestellten auf.
Am 20. September schreibt Kafka auf der Schreibmaschine im Büro den ersten Brief an Felice. Sehr freundlich-unverbindliche Antwort kommt eine Woche später in Prag an. Felice teilt mit, dass ihre Eltern ihr nicht erlauben werden, nach Palästina zu fahren.
Es muß eine Liebe auf ersten Blick gewesen sein. Nur acht Tage später, in der Nacht vom 22. zum 23. September 1912 schreibt er die Erzählung Das Urteil in nur acht Stunden. Und erfindet sich als Schriftsteller vellkommen neu.
Sie schreiben einander viele Briefe, obwohl Kafka viele nicht abschickt. Am 23. Oktober gesteht er ihr, dass die Hälfte seines Lebens aus Warten auf ihr Brief besteht. Ein paar Tage später schreibt er ihr einen “riesen Brief” von 30 Seiten.
Seit dem 5. November versprechen sie sich, täglich zu schreiben. Aber schnell ändern sie den Rhythmus und sollen sich einmal der Woche schreiben. Seine Produktion an Liebesbriefen wird sich bis zu drei täglich aufsteigern.
Er ist 29 Jahre alt, Felice schätzt ihn aber viel jünger an, höchstens 25, vielleicht gar 18. Diese Bemerkung mag er nicht. Möchte zu Felice nach Berlin fahren, sie wünscht es nicht. Ab einem Brief vom 13. November dutzen sie sich. Er ist sensibel und depressiv. Wenn ihre Briefe nicht kommen, schickt er Telegramme. Hegt Gedanken an einem Selbstmord. Er schreibt die Verwandlung. Am 24. November schickt er ihr eine Liebeserklärung. Ende November schicken sie sich ihre Fotos. Sie liebt ihn auch. Es stecke “Großes” in ihm. Schreibt Der Verschollene.
Am Ende des Jahres schreibt er ihr: Wir gehören unbedingt zusammen. Sie fragt sich, ob er lachen kann. Er leidet an Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit.
Sie schrieben einander insgesamt rund dreihundert Briefe, trafen sich insgesamt nur sechs Mal.
Am 22. März 1913 kommt Kafka das erste Mal nach Berlin und bezieht wie später jedesmal ein Zimmer im Hotel Askanischer Hof. Das Hotel auf Kurfürstendamm war in der wilhelminischen Epoche und in den ersten Jahren der Weimarer Republik sehr bekannt; es wurde 1878 eingerichtet und 1923 geschlossen.
Franz und Felice, falls sie sich mal treffen, gehen gern spazieren. In Grunewald, in Tiergarten. Bevor Franz wieder nach Berlin kommt, fragt er, ob er Felice überhaupt alleine shen würde?
1913 zieht die Familie Bauer in eine Wohnung in Wilmersdorfer Str. 73 ein, in Berlin Charlottenburg. Er gesteht, heiraten zu wollen.
Im Juni 1914 kam es zur offiziellen Verlobung in Berlin – doch schon sechs Wochen darauf – zur Entlobung. Er zegt sich vollkommen unwillig und unfähig, ein verheirateter Mensch zu sein.
Sie trennen sich jedoch nicht. Mehr noch, während gemeinsamen Aufenthalts in Marienbad im Juli 1916, verloben sie sich noch einmal; diesmal verharren sie dabei fast ein Jahr. Nach dem Ausbruch von Kafkas Tuberkulose im Sommer 1917 wird ihre Verlobung jedoch wieder gelöst.


Seitdem kommt er jahrelang überhaupt nicht nach Berlin. Erst am 23. September 1923 kommt er und bezieht sein Zimmer in Steglitz, Miquelstr. 8 bei Moritz Hermann. Auch diesmal zieht ihn eine Frau in die Hauptstadt – Dora Diamant, geb. 1898, eine polnische Jüdin (aus orthodoxer Familie), politische Aktivistin und Schauspielerin. Sie war seine letzte Lebensgefährtin. Er lernte sie im Ostseeheilbad Graal-Müritz kennen. Sie ist, schreibt er, vom wunderbaren Wesen. Kafka und Diamant schmieden Heiratspläne, die zunächst am Widerstand von Diamants Vater und schließlich an Kafkas Gesundheitszustand scheiterten. Man geht viel Spazieren, Botanischer Garten liegt ganz nah; das Haus selbst ist ruhig gelegen. Meine Gasse, schreibt Kafka, ist etwa die letzte halb städtische, hinter ihr löst sich das Land in Garten und Villen auf.
In Steglitz ist sehr ruhig. Er geht selten aus seiem Stadteil raus. War nur etwa drei mal auf dem Potsdamer Platz. Leben beide, er und Dora, vom Geld, das ihm die Mutter zuschickt (1000 Kronen im Monat). Es ist aber nicht Elternshilfe, sondern überweisung der Kafkas Krankenrente.
In Berlin herrscht Inflation.
Ich frage mich, ob die beiden Vegetarier sind? Es ist mir nicht ganz klar. Kafka schon sehr krank und schwach. Ab November 1923 besuchen Dora und Franz die Hochschule für die Wissenschaft des Judentums im heutigen Leo-Becks-Haus. Berlin beginnt teuer zu sein. Es kommen mehrere Esspakete von den Eltern. Im Kafkas Zimmer ist bitterlich kalt, man muss direkt am Ofen sitzen. Am 15. November zieht Kafka in eine neue Wohnung um, ebenfalls in Steglitz: Grunewaldstr. 13 (bei Seifert). Die neue Wohnung, schreibt er, ist ausserordentlich schön. Hat zwei Zimmer, Zentralheizung, elektrisches Licht und Telefon.
Es sind Zwanziger. Berlins Boheme blüht, das Leben ist jedoch schwierig. Franz schreibt an seine Schwester und bittet um Zusenden von… Butter, “da die Berliner Butter nicht essbar ist”. Butter wird am 3. Oktober ankommen. Später wird sie Franz um Eier bitten. Sie verspricht nach Berlin zu kommen, sonst möchte Kafka niemandem aus Prag in Berlin empfangen. Er möchte sein neues Leben vor “Prag” schützen. Aber… eventuell seine Wäsche zum Waschen alle sechs Wochen nach Prag schicken.
24. Dezember 1923. Kafka fiebert sehr, man wird den Arzt holen müssen. Sein Honorar ist so hoch, dass Dora darüber verhandeln muss. Es ist sehr kalt in Berlin.
Februar 1924. Ein neuer Umzug, in Berlin-Zehlendorf, Heidestr. 25-26 (Heute Busseallee 7-9). Die Krankheit verschlechtet sich.
Geldsituation aber verbesert sich, weil er einen Verlagsvertrag unterzeichnet für Herausgabe drei seiner Erzählungen, darunter Ein Hungerkünstler.
Am 17. März 1924 reist er aus Berlin nach Prag aus. Wird hier schon nie mehr zurück kommen. Die Diagnose ist klar: Kehlkopftuberkulose. Danach wird noch Herzschwäche diagnostiziert.
Nachdem sich Kafka im April 1924 schwerkrank in ein kleines privates Sanatorium im Dorf Kierling bei Klosterneuburg zurückgezogen hatte, wurde er dort von Dora bis zu seinem Tod am 3. Juni 1924 gepflegt.
Herzlähmung.
Nie pamiętam, czy było to przed Pragą, czy po Pradze, a może pomiędzy pierwszą podróżą do Pragi a następną. Jadąc do pracy, zwróciłam uwagę na ulotki, które były zatknięte w płocie przy Grunewaldsraße 13. Ulotka zapraszała na spacer śladami Kafki w Steglitz.
Pamiętam ten spacer, zdjęcia chyba też robiłam, ale już ich nie mam. Te które przesyłam są z wczoraj. Cały czas jeżdżę tamtędy do pracy. Willa przy Grunewaldstraße stoi do dzisiaj. Tablice upamiętniające są dwie, obie ledwo czytelne. Na jednej, tej od frontu Austria chwali się swoim pisarzem, a on nie był ani austriacki, ani praski, aniżydowski. Był kafkowski. Nadrugiej tablicy ledwo dostrzegalny profil artysty i cytat:»Die Guten gehn im gleichen Schritt. Ohne von ihnen zu wissen, tanzen die anderen um sie die Tänze der Zeit.«
Kamienicy przy Miquestraße już nie ma. Ulica też zmieniła nazwę na Muthesiusstraße.W miejscu tzm wybudowano w latach 50. lub 60. blok. Przed nim rosną dwa duże cisy, ale one Kafki nie pamiętają. Dużo kamienic z tej ulicy, pamiętających czasy[pisarza ostało się do dzisiejszych czasów.
Znalazłam bardzo ciekawy artykuł w Tagesspieglu.https://www.tagesspiegel.de/kultur/kafka-in-berlin-das-vergessene-haus/7465992.html
tu zdjęcia: https://www.dropbox.com/sh/0qw5ifv89iwoyzz/AAA6gK-Ug3ojDBZcnxPrPQKfa?dl=0
Found on FB:
At 40, Franz Kafka (1883-1924), who never married and had no children, walked through the park in Berlin when he met a girl who was crying because she had lost her favourite doll. She and Kafka searched for the doll unsuccessfully.
Kafka told her to meet him there the next day and they would come back to look for her.
The next day, when they had not yet found the doll, Kafka gave the girl a letter “written” by the doll saying “please don’t cry. I took a trip to see the world. I will write to you about my adventures.”
Thus began a story which continued until the end of Kafka’s life.
During their meetings, Kafka read the letters of the doll carefully written with adventures and conversations that the girl found adorable.
Finally, Kafka brought back the doll (he bought one) that had returned to Berlin.
“It doesn’t look like my doll at all,” said the girl.
Kafka handed her another letter in which the doll wrote: “my travels have changed me.” the little girl hugged the new doll and brought her happy home.
A year later Kafka died.
Many years later, the now-adult girl found a letter inside the doll. In the tiny letter signed by Kafka it was written:
“Everything you love will probably be lost, but in the end, love will return in another way.”
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