
Sie wurde uns nach kurzer schwerer Krankheit entrissen.
Judy Kadar
24. Januar 1950 – 27. Juni 2021
Judy war Harfenistin aber auch Multi-Instrumentalistin, Co-Leiterin des Ensembles COLLAGE-forum für frühe musik berlin, Lehrerin und Mitgründerin der Historical Harp Society in USA.
Sie hat mit uns gemeinsam durch ihre Musik, ihrer Kreativität und ihrem Ausdruck fördernden Vorbild die Gestaltung unserer Musik geprägt.
Es fehlt uns ihre Intensität und tiefe Sensibilität für gemeinsames Musizieren und ihr Tod ist ein schrecklicher, entsetzlicher Verlust – es gibt keine Worte dafür.
COLLAGE- forum für frühe musik berlin.
Larissa Ghadiali, Klaus Sonnemann
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Krystyna Koziewicz und ich gingen im letzten Jahr zu einem Konzert von ihrer Gruppe Trecento auf dem Chamisso-Platz in Kreuzberg. Unsere Freundin, Brigitte von Ungern-Sternberg, spielte damals Flöte und Tamburin, Judy – die Harfe. Es ist der letzte Konzert von Trecento gewesen. Daher rebbloge ich hier mein eigenen Beitrag vom letzten Jahr.
Musizieren in der Zeiten der Corona
Posted on by Ewa Maria
Brigitte von Ungern-Sternberg schickte uns eine Einladung:








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Brigitte von Ungern-Sternberg
Über den Tod von Judy Kadar sind meine Mitspieler*innen sehr sehr traurig – wir sind ohne sie musikalische Waisen.
Judy war das Herz und die Seele des Ensembles TRECENTO, die professionelle Leitung.

Ich war jährelang Mitglied des Ensembles und es war nie langweilig. Wir haben an den unterschiedlichsten Programmen gearbeitet auf dem großen Feld der sogenannten ‚Alten Musik‘. Dies umfasst Musik von mehreren Jahrhunderten, angefangen von den Liedern der Troubadoure und der frühen Mehrstimmigkeit im Hochmittelalter bis in die Musik der Renaissance.
Die ‚Alte Musik‘ unterscheidet sich von beispielsweise einem Beethoven Quartett, dass sie zwar aufgeschrieben, aber nicht besonderen Instrumenten zugeordnet wurde. Das bedeutet, dass jedes Arrangement nach den jeweils vorhandenen Instrumenten und Sänger*innen entwickelt wird.
Man probiert aus und das Endergebnis entsteht durch die Mitwirkung aller Beteiligten – ein kollektiver Prozess! Gespielt wurde bei TRECENTO die Musik auf Harfen, Fideln, Lauten, Pommern, Schalmeien, Flöten und natürlich wurde gesungen. War ein Programm ausgereift, wurde es in dieser oder jener Berliner Kirche präsentiert und dann ein neues angefangen.
Ob es ohne Judy weitergeht?
Vermutlich leider nicht.
entrissen …
ein hartes,ein schmerzhaftes wort;
so wie wir in das leben geworfen werden;
doch halt! es gab auch was dazwischen…
danke dafür, judy!