Gender in der Kirche

Für alle in und aus Polen, die wissen, was die Polnische Katholische Kirche aus diesem Wort macht, nämlich Sünde und Schande, wird dieser Text hier reprinted, um zu ziegen, dass selbst Katholische Kirche mit dem Thema anders umgehen Kann: Offen!

Sera Renée Zentiks

Was bedeutet Gender überhaupt?

Die Begriffe Gender bzw. Gender Studies werden immer öfter gehört und gelesen, aber was bedeuten diese Begriffe überhaupt?

Gender Studies analysieren das Geschlechterverhältnis respektive die Geschlechterverhältnisse als strukturierte wie strukturierende Bedingungen menschlicher Gemeinschaften und Gesellschaften. Dabei unterscheiden sie zwischen dem biologischen Geschlecht (sex) und dem gesellschaftlich-Kulturell konstruierten Geschlecht (gender).
Der Fokus liegt auf Fragen nach der Geschlechterhierarchie, das heißt der Ungleichheit der Geschlechter oder der Geschlechterdifferenz, der Geschlechterrollen und -stereotypen, mithin der Geschlechtsidentität(en), wie sie sich unter verschiedenen soziokulturellen und historischen Bedingungen ausformen oder eben ‚konstruieren‘. Gender Studies betrachten also nicht allein die Rolle der Frau bzw. von Frauen in der patriarchalen Gemeinschaften/Gesellschaften, sondern untersuchen die Rollen beider Geschlechter in dem jeweils vorherschenden Normensystem. das die unterschiedlichen Rollen, Positionen, Młglichkeiten und die Macht bestimmt, die jedem Geschlecht zuerkannt wird. Mittels der Sozialisation werden verschiedene Rollen und Normen eingeübt und verinnerlicht. Durch gesellschaftliche Praktiken (z.B. Verhaltensweisen, Gewonheiten) werden die Geschlechtsidentitäten und Geschlechtszugehörigkeiten immer wieder hergestellt.

So lässt sich festhalten, das vom biologischen Geschlecht keine “natürliche” Ableitung der jeweiligen Geschlechterrolle innerhalb von Gesellschaft getätigt werden kann. Und weil die sozialen Dimensionen des Männlichen und des Weiblichen erlernt werden und nicht angeboren sind, ist diese soziale Geschlecht auch veränderbar und kann weiterentwickelt werden. Das Erreich der Gleichwertigkeit und Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern, also den Diskriminierung entgegenzu wirken, ist möglich, aber auf Grund der Tradierungen und steten Wiederholungen nicht so einfach.

Zusammenfassend lässt sich sagen: “Gender gilt als eines der Hauptunterscheidungsmerkmale von Menschen in einer Gesellschaft. Über die blößen körperlich-biologischen Unterscheidungsmerkmale von man und Frau hinausgehend zeigen sich die sozialen und gesellschaftlichen Unterscheidungsmerkmale als Diskriminierungsstrukturen und Diskriminierungsmechanismen auch in Bezug auf queere Menschen.

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Text der Pfarrnachrichten der Katholischen Kirchengemeinde Maria Rosenkranzkönigin Nr. 2 (März/April 2023) entnommen. Die Autorin zitiert:

Frey Steffen, Therese: Gender, reclam 2006
Czollek, Leah Arola,  Gudrun Perko, Heike Weinbach, Lehrbuch Gender und Queer, 2009
Selbsterleben eines Menschen hinsichtlich des Geschlechts (Pfarrnachrichten Nr.1, Januar/Februar 2023)

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