Was kannst du mir, Herr, geben?

Was wirst du machen, Herr, wenn ich sterbe? (Foto: Konrad Kozaczek)

Ela Kargol und Ewa Maria Slaska, die sowohl den Blog ewamaria.blog als auch eine informelle Gruppe dreier Freudinnen vertreten (die eine Freundin – Krystyna Koziewicz – fuhr gerade zur Reha) möchten zu Ehren des 41. Geburtstags der Regenbogenfabrik ihre Zeit, ihre Gedanken und ihre Spaziergänge darstellen zu den Themen Pandemie, Lockdown, Krankheit, Verlust und Krieg.

Und trotz all dieser schweren Lasten zeigen, dass frau (versuchen) kann, ihren Optimismus, ihre Autoironie und, ja, auch Humor zu bewahren.

Es kommen Texte, Fotos, Plaudereien, Musik und Gedichte. Hier ein Gedicht:

Ela Kargol, Frühling in meinem Garten

Der Frühling in meinem Garten ein bisschen unbeholfen,
als ob es ihm verboten wäre, das Haus zu verlassen.
Nun, Knospen sind da und Gras vom letzten Jahr,
ein paar Gänseblümchen auf dem blassen Rasen.
Nur die Veilchen wollen sich vielleicht beeilen,
sie duften, sie violetten…
Die Eiche noch im Winterrock, nicht angezogen,
könnte doch noch keinen Lenzkleid kaufen,
zieht ihren Mantel nicht aus
klammert sich an den Zaun
streckt sich gelangeweilt aus.

Was blühen soll, wird blühen, aber bei dem Nachbarn
Bei uns fraßen Mäuse alles, worauf es ihnen pfiff.
Oder legten sich einen Vorrat an
Für unsichere Zeiten
Diese Unsicherheit
Auch im Frühling,
weiß nicht, was sie tun soll,
sie liest die Leitlinien nicht.

Die Bienen wählen bald ihre Queen
setzen ihr eine goldene Krone auf.
Nun, die Königin sieht mit einer Krone gut aus.
Andere werden sie gerne ausziehen,
Abdanken, zurückweisen,
sie verlassen das Königreich,
…keinen Frühling wollend.
Hinter einem Vorhang schauen sie nach,
ob die Sonne schon scheint, der Apfelbaum blüht,
oder der Flieder.

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