Ideengeber war für diesen Beitrag Tibor Jagielski. Danke!
Autor: Hans Block
Hörspiel vom 5. Oktober 2021, nach Cervantes
Don Don Don Quijote – Attackéee
Miguel de Cervantes‘ berühmte Romanfigur zieht es vor, im krisengeschüttelten, feudalen Spanien die Wahrheit seiner alten Ritterromane zu leben. Der „Ritter von der traurigen Gestalt“ konstruiert sich eine fast perfekte eigene Welt.

Don Quijote mit Sancho Panza vor einer Windmühle (picture-alliance / dpa / Antonius)
Don Quijote macht sich auf, um Abenteuer zu erleben, die ihm in seinem maroden Kaff versagt sind. Auch im Hörspiel und nach 500 Jahren scheint seine Geschichte eine verheerende Wirkung zu haben. Infiziert von einer neuen Ausstrahlung der Taten des heldenhaften Ritters werfen hunderte Hörer ihre bürgerliche Identität über Bord, stülpen sich die Maske des Don Quijote über und ziehen in die Schlacht unter dem Motto: „Die Welt ist veränderbar!“
Und das alles spielt sich in Berlin ab. Die Autor*innen des Hörspiels fanden sogar einen “wahren” Don Quijote in Berlin, der sich nur auf dem Pferd bewegt und dem gängigen System, den wir im Allgemeinen Rattenwettrennen nennen, den Rücken kehrt. Der wurde für das Hörspiel gar interviewed, aber leider ist dieses Hörspiel nicht nur Reblog, dh. leider nicht “mein Ding”, sondern auch Wiederholung vom Jahre 2014. Nach sieben Jahren gibt es in Berlin keinen auffindbaren Don Quijote. Nur Kneipen.
Reihe: Busch-Funk
Don Don Don Quijote – Attackéee
Von Hans Block
Regie: Hans Block
Mit: Stefan Kolosko, Lisa Hrdina, Jan Breustedt, Matthias Mosbach, Max Meyer-Bretschneider, Alexander Höchst u.a.
Ton und Technik: Albrecht Panknin, Studio Zpiao
Mentorin: Elisabeth Panknin
Produktion: Deutschlandfunk in Kooperation mit der Schauspielschule Ernst Busch 2014
Länge: 46‘02
Eine Wiederholung vom 24.06.2014
Hans Block, geboren 1985 in Berlin, arbeitet als Theater- und Filmregisseur, Musiker, sowie Hörspielautor und -regisseur. Das Hörspiel „Don Don Don Quijote – Attackéee“ wurde 2015 mit dem Grand Prix Marulić ausgezeichnet.
Nach sieben Jahren gibt es in Berlin keinen auffindbaren Don Quijote. Nur Kneipen,
vermutlich weil sancho pansa krankschreiben ist
auch die kneipen sind nicht diesselben;
ich beobachte eher die steigende zahl
der gut organiesierten reiter der apokalypse
vielleich irrt er jetzt in den garten la manchas
den rosinant eher ziehend als reitend
doch glücklich endlich alleine zu sein
Morgen gehe ich in die Oper, um ihn zu treffen, aber dies ist nur sein temporärer Aufenthalt, in ein paar Wochen verschwindet er wieder
vielleicht beherrscht er endlich die kunst der materielen umwandlung
und träumt machmal, daß er ein schmetterling ist?
jedenfalls viel spaß beim wiedertreffen!