Ob es Mittwoch vor zwei Tagen war (astronomisch) oder ein Volksfest der Johannis-Nacht (in Polen Kupała genannt und morgen gefeiert), es ist die Sommerwende und Beginn des Sommers.
Brigitte von Ungern-Sternberg
Heute ist der Tag der Sommer-Sonnenwende, schon immer ein besonderer Tag im Jahr.
Sinn und Zweck der Kreisanlage bei Goseck in der Steinzeit (ca. 5000 v.Chr.) und der jüngeren Himmelsscheibe von Nebra in der Bronzezeit (ca. 2000 v.Chr.) waren es, den Jahresablauf der Sonne – die Sonnenwenden im Sommer und im Winter, und die beiden Tag- und Nachtgleichen – zu bestimmen. Für bäuerliche Kulturen ist es wichtig, z.B. Säen und Pflanzen zur richtigen Zeit im Jahr vorzunehmen. Goseck und die Himmelsscheibe dienten also als ‚Bauernkalender‘.
Der Phantasie bleibt es überlassen, sich die begleitenden kultischen Ereignisse vorzustellen mit rituellen Handlungen, Musik, Tanz und gemeinsam genossenem Festessen.
Auf der Himmelsscheibe von Nebra sind auch der Mond und Sterne zu sehen, gut zu erkennen das Siebengestirn der Plejaden.
Sowohl die Kreisanlage von Goseck, als auch die Fundstelle der Himmelsscheibe im Wald bei Nebra befinden sich in Thüringen unweit dem Tal der Saale.