Gefunden von Brigitte von Ungern-Sternberg:
Flüchtlinge im 18. Jh.
Liebe Ela, liebe Ewa, liebe LeserInnen, eine Freundin schickte mir einen Artikel zu der Flüchtlingssituation in Kreuzberg im 18. Jahrhundert, in voller Länge unten.
Flüchtlinge damals waren Hugenotten und Böhmische Brüder.
Daraus ein kleiner Abschnitt:

Trotz Androhung schwerer Strafen flüchteten zwischen 1710 und 1760 tausende Böhmen in die sächsische Oberlausitz, nach Groß-Hennersdorf und Herrnhut, sowie nach Gerlachsheim (heute Grabiszyce) in Schlesien. Das Städtchen Herrnhut hatte Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf und Pottendorf eigens für die “Exulanten”, wie sich die böhmischen Glaubensflüchtlinge selbst nannten, gegründet. Die Gegend war aber zu arm, um ihnen dauerhaft Asyl zu gewähren. So machen sich Anfang Oktober 1732 etwa 500 Böhmen unter der Führung ihres Predigers Jan Liberda zu Fuß auf den Weg nach Berlin. Ihre Ankunft am Halleschen Tor wurde jedoch vom König, von den Behörden und den Berlinern vollkommen ignoriert. Die Böhmen nagten am Hungertuch, hatten weder Bleibe noch Dolmetscher und kampierten unter freiem Himmel. Er brauche nur nützliche Menschen und keine Bettler, ließ Friedrich-Wilhelm verkünden – dabei waren unter den Böhmen durchaus Fachkräfte vor allem aus der Textilverarbeitung.
Nach über zwei Jahren besann sich der allergnädigste König eines Besseren und fing an diese Glaubensflüchtlinge zu unterstützen, siedelte sie in Rixdorf (Neukölln) an.
Die damaligen Berliner Einheimischen sahen die Neuankömmlinge mit Misstrauen – anderer Glauben, andere Sprache, Konkurrenten… – ein typischer Reflex, wenn Flüchtlinge hereinströmen.
Der ganze Artikel, geschrieben vom ehemaligen Direktor des Kreuzbergs Museums, Martin Düspohl, HIER:

