Vernissage und der Baum

24. Februar um 15 Uhr: Vernissage der Arbeiten nach dem Polkopedia-Projekt “Frauen im Schatten der Guillotine. Polinnen im Gefängnis Plötzensee”.

Im Kino der Regenbogenfabrik
Lausitzerstr. 21 a
10999 Berlin

Es wird schon ein 3. Workshop bei diesem Projekt sein und zugleich die Abschluß-Präsentation der Ergebnisse. Wir traffen uns vorher schon zweimal – am 2. Dezember 2023 und am 20. Januar 2024, um in Gruppen zusammen zu arbeiten und Beiträge über Polinnen im Gefängnis Plötzensee zu schreiben oder sie auf andere Art und Weise zu kreieren.

Mehr als 40 Polinnen wurden während des 2. Weltkriegs in Plötzensee hingerichtet. Im Laufe der drei Workshops mit interessierten Polen* und Deutschen* sind ca. 30 Biographien für Polkopedia, Enzyklopädie der Polinnen im Ausland, geschrieben / gefertigt worden.


Hier die Beispiele, was alles vor, während und nach den Workshops entstanden ist:

Konrad Kozaczek fertigte die Taschen für das Projekt.
Ela Kargol schrieb mehrere Gedichte für Frauen aus dem Strafgefängnis Plötzensee, meistens einfach “Sterbeurkunde” genannt.
Auch Julia Szenwald und Wiktor Pahl schrieben Gedichte.
Ewelina Jaworska, eine polnische Theaterfrau aus Berlin, bereitete eine Performance vor und führte sie durch mit Teilnahme mehrerer Mitglieder der Schreibgruppe durch. Diese theatralische Etüde wurde von Marzena Zajączkowska zu einem Video verarbeitet.
Marzena Zajączkowska fertigte auch Fotos und Videos von den Werkstätten.
Anna Krenz, polnische Artivistin aus Berlin, fertigte 24 Bilder, die an diese polnischen Heldinnen erinnern.
Es entstanden auch Collagen, Zeichnungen und Postkarten von Johanna Rubinroth und Tania Krüger, Katarzyna Kalin, Marta Kubiś und Heike Ochs.
Lutz Baumann schrieb eine Familienerinnerung.
Das alles sehen wir bei der Vernissage.
Die Arbeit geht weiter. Semil Berg bereitet einen wissenschaftlichen Essay vor. Julia Sowińska arbeitet an einer Broschüre mit allen Items und Beiträgen.


Projekt gefördert durch die Stiftung EVZ (Erinnerung Verantwortung Zukunft).

***

Mittwoch 20. März 2024 um 12:00 Uhr

Ambasada Polek e.V., Dziewuchy Berlin, Polkopedia, ewamaria.blog
laden zum Frühlingsbeginn zur feierlichen Benennung des Irena-Bobowska-Baums ein.

Unsere Säulenweißbuche steht an der
Rathenowerstraße 79a, 10559 Berlin
direkt an der Mauer des Moabiter Gefängnises, wo Irena Bobowska fast zwei Jahre eingesperrt war.

Irena Bobowska, geboren am 3. September 1920 in Posen, war eine junge polnische Dichterin, Publizistin, Zeichnerin und Aktivistin, eine sehr aktive Person, obwohl sie seit ihrer Kindheit gelähmt war und sich nur mit Schienen, Krücken oder einem Rollstuhl fortbewegen konnte. Sofort nach Beginn des 2. Weltkriegs begann ihre konspirative Tätigkeit, indem sie in der Redaktion der Untergrundzeitschrift „Pobudka“ („Weckruf“) mitarbeitete. Sie wurde im Juni 1940 mit anderen Mitgliedern der Redaktion verhaftet. Sie verbrachte zweieinhalb Jahre in verschiedenen Gefängnissen in Posen, Wronken und Berlin. Sie wurde vom Volksgerichthof wegen Hochverrats verurteilt und am 26. September 1942 in Berliner Gefängnis Plötzensee enthauptet.

Zum 80. Jahrestag des Todes von Irena Bobowska haben 2022 Dziewuchy Berlin dank der Förderung des Berliner Senats für Kultur und Europa vier Veranstaltungen organisiert, die an diese junge, mutige, begabte Frau erinnerten.

Diesem Projekt, in dem wir an eine in Plötzensee hingerichtete Polin erinnerten, folgte 2023/2024 ein weiteres Erinnerungsprojekt: „Die Frauen im Schatten der Guillotine. Polinnen im Gefängnis Plötzensee“.

Im September 2023 initiierte Ewa Maria Slaska, eine Schriftstellerin aus Berlin, eine Spendenaktion zur Finanzierung eines Baumes für Irena Bobowska. Mit der Hilfe des Portals gofundme.de sammelte sie 600,00 €, eine Summe, die es ermöglicht im Rahmen der Berliner Stadtbaumkampagne der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, einen Baum in Berlin pflanzen zu lassen oder ihn als ein Patron / eine Matrona zu übernehmen. So kam es, dass die Weißbuche an der Gefängnis-Mauer von Moabit den Namen von einer polnischen Widerstandskämpferin trägt.

Wir geben der Erinnerung eine neue Form.

Das Gebet


Für all das Gute aus Gotteshand Erhaltene
Für Glaubensschätze, für die heiligen Troste
Für Arbeit, Mühen und deren Gewinn
Die Glücksmomente und Tage ohne Sinn
Für Kampf und Frieden weltweit
Für Glück und für die Trauerzeit.

Ein Gedicht von Irena Bobowska, übersetzt von Elżbieta Kargol

One thought on “Vernissage und der Baum

  1. Ewo, projekt niezwykły i niezwykle dobrze przyjęty przez nas uczestniczki i uczestników warsztatów. Te kobiety były młode, a nawet jakby były trochę starsze niż młode, to na śmierć jest zawsze za wcześnie, a więc wszystkie umarły młodo, obojętnie ile miały lat.
    One nie umarły, one zostały zamordowane, zabite w sposób najokrutniejszy z okrutnych.
    Za to, że inaczej myślały, że się przeciwstawiły, że stanęły po właściwej stronie, jedne bardziej zaangażowane, inne mniej, a jeszcze inne przypadkowo.
    Zabite z premedytacją, a przede wszystkim zabite nazistowską biurokracją.
    Zostaly po nich akty zgonu, sprawozdania przesłuchań, wyroki, listy, spisy pozostawionych rzeczy, ostatnie adresy, nazwiska, imiona wlasne i rodziców…
    Nie było tylko ciał. Ciała zamordowano jeszcze raz i bezpowrotnie. Jakby nie dosyć było jednego mordu.

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