Monika Wolting publizierte diesen Text auf ihrem Facebook genau vor einem Jahr, am 31. Dezember 2022. Ich habe es an diesem Tag kopiert und bereitete so diesen Silvester 2023-Beitrag vor. Lass uns hoffen, dass das nächste Jahr besser sein wird:
Ich schreibe diese Zeilen in den letzten Stunden des scheidenden bösen Jahres. Das neue steht vor der Thüre. Möge es minder grausam seyn als sein Vorgänger! Ich sende meinen wehmüthigsten Glückwunsch zum Neujahr über den Rhein. Ich wünsche den Dummen ein bißchen Verstand und den Verständigen ein bißchen Poesie. Den Frauen wünsche ich die schönsten Kleider und den Männern sehr viel Geduld. Den Reichen wünsche ich ein Herz und den Armen ein Stückchen Brot. Vor allem aber wünsche ich, daß wir in diesem neuen Jahr einander so wenig als möglich verläumden mögen.
Paris, 31. December 1842
Heinrich Heine
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Und nun? Gestern hat andere Monika, unsere Monika Wrzosek-Müller in ihrem Beitrag geschrieben: Es ist die Zeit zum Nachdenken über das Vergangene (Erfolge, Niederlagen, Entscheidungen: positive, negative), Gesundheit, Beruf; hier kann man auch die guten Vorsätze für die Zukunft verorten.
Lass uns also nachdenken (die guten Vorsätzen lasse ich). Was war gut, was ist gut? Klar, Polen. In Polen schafften wir ein Stückchen Hoffnung für die ganze Welt.
Sonst? Unsere Kinder und Enkelkinder.
Ein paar sehr gute Filme, der beste davon Die Theorie von Allem von Timm Kröger.
Aber…
Ein neuer Krieg ist ausgebrochen.
Die Künstliche Intelligenz feierte groß ihren Triumphzug.
Ich wurde beklaut, sowohl illegal (von einem Dieb), als auch, von meinem Vermieter, legal.
Viele Leute sind gestorben. Am stärksten wurde ich vom Tod eines Kindes aus meiner Familie betroffen. Es wurde erst 13.
Die Mütter zweier meiner Freundinnen sind gestorben. Sie waren über 90, also kann man sagen, dass sie im schönen hohen Alter gestorben sind. Aber mein ehemaliger Praktikant starb im Alter von 45 Jahren.
Maciej Dzendzel starb, ein Berliner Graphiker. Paweł Huelle, ein Danziger Schriftsteller. Ewa Wanat, eine Berliner Journalistin und Autorin.

Ein Plakat von Maciej Dzendzel
Aber…
Wir (Anna Krenz und ich) machten in diesem Jahr zwei schöne Projekte.
Ein hieß Quest for Women und betraf bekannte und unbekannte Frauen in Kreuzberg; das Projekt wurde von VIA e.V. finanziert. Dabei fertigte Anna Krenz ein fantastisches und symbolisches Frauenbild:

Grafik: Anna Krenz
Ein anderes Projekt (finanziert grußzügig von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung Zukunft) war und ist ebenfalls schön, obwohl sein Thema schrecklich ist – Frauen im Schatten der Guillotine. Polinnen im Gefängnis Plötzensee. Plötzensee war ein Gefängnis, wo im 3. Reich mindestens 2800 Menschen hingerichtet wurden, darunter auch viele Polen. Unter ihnen waren mehr als 40 Frauen. Im letzten Jahr machten wir ein Projekt über einer von ihnen – Irena Bobowska, eine Posener Konspiratorin, Dichterin und Zeichnerin, die im Alter von 22 Jahren starb.

In diesem Jahr haben wir mehrere Menschen eingeladen, über ihre Kommilitoninnen zu berichten. Es wurden drei Workshops für diese Aufgabe geplant, ein ist schon organisiert, zwei nächsten finden am 20. Januar und 24. Februar 2024 statt. Am ersten Workshops, der am 2. Dezember stattfand, nahmen mehrere Menschen teil, Frauen und Männer, ganz junge und Senioren, Polen* und Deutsche*.

Grafik: Anna Krenz
Man kann fragen, weshalb wir es taten und tun. Die Antwort ist für jeden von uns anders, für mich lautet sie: Diese Frauen wurden durch den Krieg aus ihren Leben gerissen. Brutal, endgültig, unwiederbringlich. Wir sind nicht imstande, ihnen ihr Leben zurückzugeben, ihr Glück, ihre Liebe. Aber wir können uns an sie erinnern. Und dies ist das, was wir tun wollen.
Wir taten es zusammen und es brachte uns Ruhe und Frieden.
Ja, nicht Hass, nicht Verzweiflung, sondern Ruhe und Frieden. Wir wussten, dass wir Gutes tun.
Konrad sagte: Es war so ein schöner Arbeitstag, die Atmosphäre war so angenehm, dass es kaum zu glauben ist, wir haben an so einem schrecklichen Thema gearbeitet.
Und Johanna (Joasia) schrieb: Warum es so schön ist, bei Euch zu arbeiten!!!!????!!!! Man geht freiwillig zur Arbeit. Man braucht vor nichts und niemandem Angst zu haben. Man trifft nur nette Leute. Man macht nur kluge und sinnvolle Dinge. Niemand wird ungeduldig, wenn etwas gefragt werden muss. Es ist einfach ein Wunder, ein Traum. Warum kann die Welt und die Arbeit nicht immer so funktionieren?! Und du gehst nicht einfach raus, denkend, dass die Arbeit abgehackt sei, sondern du denkst darüber nach, wie ich das, was ich getan habe, verbessern kann!
Und HIER geht es zu den Eintragungen, die wir während des Workshops über die acht polnischen Frauen gemacht haben.
Wir laden Euch zu nächsten Workshop ein. Sei Ruhe und Frieden mit uns Allen.

Mam nadzieję, że dzisiejszej nocy sylwestrowej jak najmniej ucierpią zwierzęta, te dzikie i te domowe, toć to podobno nasi “mniejsi bracia”…
Dlaczego w dzisiejszych czasach, nie można zrezygnować z tak prymitywnej tradycji całego świata; biedna ta nasza ciągle wstrząsana decybelami ziemia, biedna przyroda, zwierzęta, ludzie chorzy, małe dzieci…
Nasz ogólnoludzki infantylizm nie opuści nas nigdy, a rownocześnie zaczyna za nas “myśleć” Sztuczna Inteligencja!
Życzę Wszystkim dobrego, pogodnego przejscia w Nowy Rok 2024.
T.Ru
Hałas petard, ogni sztucznych, wystraszyły zgodnie z moim doświadczeniem i przewidywaniem
psy i koty, ledwo można wyciągnąć je
z ich kryjówek, u sąsiadów zmarła dziś w nocy świnka morska ze stresu, wywołanego świętowaniem Sylwestra!
Co roku ta sama bezsilność, bo co to da, że nie ma tu mojej zgody?.
Raczej żałosne i śmieszne?
No właśnie…